Refinanzierung von Leasing-Forderungen im öffentlichen Sektor mit kommunalkreditähnlichen Konditionen
Die finanzielle Situation hat sich in den Kommunen in Deutschland weiter verschärft. Nach dem KfW-Kommunalpanel 2024 bewertet mehr als die Hälfte der Kämmereien ihre derzeitige Finanzlage negativ, 90 Prozent blicken auch pessimistisch auf die Entwicklung der nächsten fünf Jahre. Infolgedessen investieren Städte und Gemeinden zu wenig. Der Investitionsrückstand erreichte 2023 laut KfW einen Höchststand von 186,1 Milliarden Euro. Als Investitionshindernisse nannte mehr als die Hälfte der Kommunen fehlende Eigenmittel. Für zahlreiche notwendige Investitionen von Kommunen, Städten und Gemeinden könnte Leasing eine Lösung sein. Häufig wird Leasing jedoch nicht in Betracht gezogen, weil es vermeintlich nicht mit den Konditionen eines Kommunalkredits konkurrieren kann. Was viele nicht wissen: Auch für Leasing sind kommunalkreditähnliche Konditionen möglich, wie Thomas Ullrich von der DKB beschreibt.
Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) ist als verlässlicher Partner im Kommunalkreditgeschäft etabliert und hat sich auf die Refinanzierung von Leasing-Forderungen gegenüber der öffentlichen Hand und kommunalnahen Unternehmen spezialisiert. Im Folgenden werden die Prozesse und Vorteile dieses Geschäftsmodells sowie die spezifischen Anforderungen und Lösungen beleuchtet.
Standardisierte Prozesse und schnelle Zusagen
Die DKB nutzt für die Refinanzierung von Leasing-Forderungen einen standardisierten Forfaitierungsworkflow – auch bei kommunalen Leasing-Forderungen. Sofern der Leasing-Nehmer eine Kommune ist, kann der Leasing-Gesellschaft innerhalb weniger Tage eine Zusage erteilt werden. Bei kommunalnahen Unternehmen erfolgt zudem eine gründliche Bonitätsprüfung. Diese Abläufe garantieren eine schnelle Abwicklung und bieten Planungssicherheit für alle beteiligten Parteien.
Veritätshaftung und notwendiges Know-how
In diesem speziellen Geschäftsfeld übernimmt die Leasing-Gesellschaft die Veritätshaftung vollumfänglich. Dies erfordert umfangreiches Know-how im Umgang mit kommunalen Partnern. Um den Forderungskauf abzusichern, prüft die Bank die Ermächtigung der Kommune zur Kreditaufnahme anhand genehmigter Haushaltssatzungen oder Wirtschaftsplanungen und stellt sicher, dass der Leasing-Vertrag den Ausschreibungsanforderungen entspricht. Diese Prüfmechanismen gewährleisten eine solide Grundlage für die Refinanzierung.
Indikative Angebote und marktgerechte Konditionen
Vor der Teilnahme an Ausschreibungen stellt die Bank den Leasing-Gesellschaften indikative Angebote zur Verfügung. Diese Angebote dienen als Orientierung und werden auf die spezifischen Bedürfnisse der Leasing-Gesellschaften zugeschnitten. Während des Ausschreibungsverfahrens können diese Angebote weiter angepasst und aktualisiert werden, um den sich verändernden Anforderungen und Bedingungen gerecht zu werden. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung kann die Bank marktgerechte Konditionen für Kommunalkredite bieten, die Leasing-Gesellschaften eine erfolgreiche Teilnahme an Ausschreibungen ermöglichen. Durch volumenabhängige Anpassungen der Konditionen können spezifische Anforderungen und Haftungsbedingungen des kommunalen und kommunalnahen Bereichs berücksichtigt werden.
Kommunalkreditähnliche Konditionen als Wettbewerbsvorteil
Ein wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit, Kommunalkreditkonditionen auf die Refinanzierung von Leasing-Forderungen anzuwenden. Diese Konditionen sind oft günstiger als marktübliche Zinsen und bieten den Leasing-Gesellschaften einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Durch die Anwendung dieser kommunalkreditähnlichen Konditionen können Leasing-Gesellschaften ihre Angebote bei öffentlichen Ausschreibungen attraktiver gestalten und somit ihre Erfolgschancen deutlich erhöhen. Dies zeigt sich insbesondere in der Teilnahme an großen Ausschreibungen.
Vielfältige Refinanzierungsobjekte
Refinanziert werden kann eine breite Palette von Leasing-Gütern, besonders häufig gefragt sind IT-Soft- und -Hardware, Fahrzeuge, Spezialfahrzeuge für die Stadtreinigung sowie Büroausstattungen wie PCs, Kopierer und Telefonanlagen. Ein aktuelles Beispiel ist die Refinanzierung von mobilen Endgeräten für ein Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts, bei dem das Land als Gesellschafter fungiert. Hier wurde ein hoher einstelliger Millionenbetrag zu kommunalnahen Konditionen refinanziert.
Fazit
Die DKB zeigt mit ihrem Modell der Refinanzierung von Leasing-Forderungen im öffentlichen Sektor, wie wichtig spezialisierte Kenntnisse und standardisierte Prozesse für den Erfolg in diesem Markt sind. Durch schnelle Zusagen, gründliche Prüfungen und flexible Konditionen entstehen Planungssicherheit und maßgeschneiderte Finanzierungslösungen. Besonders hervorzuheben ist die Anwendung von Kommunalkreditkonditionen, die den Leasing-Gesellschaften einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen und die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen erleichtern. Diese Fähigkeiten machen die Bank zu einem unverzichtbaren Partner im Bereich der Kommunalfinanzierung und des öffentlichen Leasing.
Thomas Ullrich ist Spezialist für Leasing-Refinanzierung im bundesweit aktiven DKB-Kompetenzcenter Leasingrefinanzierung & Partnerschaftsmodelle (ÖPP). Er sitzt in Berlin (E-Mail).