Kernforderungen für eine stärkere und flexiblere Unterstützung der Leasing-Wirtschaft
Im Juni 2024 wurde das Europäische Parlament gewählt. In den nächsten fünf Jahren sollen nun die Wettbewerbsfähigkeit verbessert und die Wirtschaft wieder stark gemacht werden. Das ist die Chance, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der EU, konkret auch in Deutschland, anzupassen. Im Vorfeld der Europawahl hatte der BDL seine Kernforderungen für eine stärkere und flexiblere Unterstützung der Leasing-Wirtschaft in der Europäischen Union formuliert. Der Fokus der Forderungen für die neue Legislaturperiode liegt auf der Verbesserung des Zugangs zu Fördermitteln und der digitalen Rahmenbedingungen, einer praxisnahen Regulierung sowie der Förderung nachhaltiger Investitionen. Im Positionspapier wurde die Rolle von Leasing als Schlüssel für die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen und als Treiber der digitalen und nachhaltigen Transformation der Wirtschaft dargelegt.
Nur ein starkes Europa kann unseren Wohlstand bewahren und ein sicheres Deutschland garantieren.
Kai Ostermann, Präsident des BDL
Verbesserter Zugang zu Fördermitteln
Mit ihrem spezifischen Branchenwissen sind Leasing-Gesellschaften Schlüsselakteure bei der Realisierung von Investitionen und der Einführung neuer Technologien und Geschäftsmodelle. Leasing hat eine effektive Hebelwirkung bei Förderprogrammen. Der BDL fordert daher einen verbesserten Zugang zu Fördermitteln für Leasing-Investitionen auf EU- und nationaler Ebene, um mittelständischen Unternehmen die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen zu erleichtern.
Aktuell sehen sich Leasing-Gesellschaften oft mit bürokratischen Hürden und einer mangelnden Berücksichtigung ihres Geschäftsmodells in den öffentlichen Förderprogrammen konfrontiert. „Damit bleibt wichtiges Investitionspotenzial unerschlossen. Eine verpasste Chance für Wirtschaftswachstum“, unterstreicht BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen die Forderungen. Der BDL schlägt daher vor, dass Förderprogramme dem Prinzip zweckgebundener Nutzung statt dem Eigentum folgen sollen.
Praxisnahe Regulierung
Die Struktur der Leasing-Wirtschaft ist ein Spiegelbild der Unternehmenslandschaft in Deutschland und unterscheidet sich damit stark von der Branchenstruktur in anderen Ländern der EU. „Das Leitbild der Regulierung ist jedoch auf international agierende Großbanken ausgerichtet. Die Leasing-Branche braucht Proportionalität und mehr Differenzierung“, erklärt BDL-Präsident Kai Ostermann. Der BDL fordert, dass die nationalen Besonderheiten stärker berücksichtigt werden. In der Umsetzung sind mehr Praxisbezug und Flexibilität erforderlich. Zudem muss die Wirtschaft stärker in den Gesetzgebungsprozess eingebunden werden.
Förderung nachhaltiger Investitionen
Leasing ist ein Enabler für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft. EU-Regularien müssen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ankurbeln und dürfen nicht zu Fehlanreizen führen. Für eine schrittweise Transformation und technologieoffene Weiterentwicklungen der EU-Wirtschaft sind marktwirtschaftliche Anreize erforderlich, konstatiert der BDL in seinem Positionspapier. Klar definierte, praxisorientierte Offenlegungsanforderungen und die Möglichkeit zur Selbstregulierung sind entscheidend für eine effektive Unterstützung.
Verbesserung der digitalen Rahmenbedingungen
Digitale Technologien können die nachhaltige Entwicklung in vielen Bereichen beschleunigen, z. B. bei datengetriebener Effizienzsteigerung. Leasing-Gesellschaften realisieren aufgrund ihrer Expertise Investitionen in die Digitalisierung und in Innovationen. Die Leasing-Branche kann als Treiber der Digitalisierung fungieren, insbesondere durch die Förderung innovativer datengetriebener Modelle wie Pay-per-Use und Smart Contracts. Um die Integration digitaler Technologien zu erleichtern und Innovationen voranzutreiben, fordert der BDL den Zugang zu Nutzungsdaten und die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen.