Die Hebelwirkung von Leasing für Förderprogramme nutzen
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit erweist sich die Leasing-Branche als verlässlicher Partner für Unternehmen, insbesondere des Mittelstands, um ihre Zukunftsinvestitionen zu realisieren. Dabei bieten Leasing-Gesellschaften mehr als nur die Finanzierung – sie bieten Lösungen für die aktuellen Herausforderungen: So beraten Leasing-Expertinnen und -Experten ihre Kunden in Sachen Nachhaltigkeit, etwa bei der Auswahl von Objekten oder der Integration von Förderprogrammen. Durch Services, die Leasing-Gesellschaften ergänzend zur Nutzung der Maschinen, Fahrzeuge oder IT-Ausstattungen etc. bereitstellen, werden unternehmenseigene Ressourcen geschont. Ein Plus in Zeiten des Fachkräftemangels.
Die Leasing-Wirtschaft ist daher ein entscheidender Faktor für den Erfolg der wirtschaftlichen Transformation. Um diese Rolle effektiv zu erfüllen, müssen jedoch Investitionshürden abgebaut und eine bessere Investitionsstimmung in Deutschland geschaffen werden. „Wo der Markt allein nicht schnell genug vorankommt, soll die Politik den Strukturwandel fördern und beschleunigen“, erklärt Dr. Claudia Conen, BDL-Hauptgeschäftsführerin.
Die Förderung von Elektromobilität bei Pkws sei ein gutes Beispiel, wie der Markthochlauf innovativer Technologien durch öffentliche Förderungen beschleunigt werden kann. Zudem zeige es die Hebelwirkung, die von Leasing im Zusammenspiel mit Fördermaßnahmen ausgehen kann.
Die Politik hält bei der Konzeption von Förderprogrammen häufig noch am Eigentums- statt am Nutzungsprinzip fest. Damit wird Leasing von vielen Maßnahmen ausgeschlossen. Das geht am Interesse der Unternehmen vorbei, denn drei von vier Firmen nutzen regelmäßig Leasing. „Die Vielfalt der Finanzierungsformen, die Unternehmen nutzen, muss sich daher auch in den Programmen widerspiegeln“, fordert Dr. Conen.
Damit Unternehmen in innovative Technologien investieren, benötigen sie Planungssicherheit und Vertrauen. Nun gilt es für die Wirtschaftspolitik, das Vertrauen der Unternehmen zurückzugewinnen und für Planungssicherheit zu sorgen.
Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des BDL
Unternehmen brauchen Planungssicherheit und Vertrauen, um zu investieren
Ein Programm, das Leasing-Investitionen berücksichtigt hat, war das KsNI-Förderprogramm. Es förderte die Anschaffung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben, indem es 80 Prozent der zusätzlichen Investitionskosten gegenüber Dieselfahrzeugen sowie die Kosten der dazugehörigen Tank- und Ladeinfrastruktur übernahm. Auch Leasing wurde als Beschaffungsform explizit in das Programm aufgenommen. Das Programm hatte eine Schlüsselfunktion für die Unterstützung der Antriebswende im Lkw-Sektor inne. Überraschend wurde das zunächst noch bis Ende 2026 verlängerte Programm zum Jahresbeginn 2024 eingestellt. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, denn viele Unternehmen waren aufgrund des Mautgesetzes, das die Mautgebühren nach dem CO2-Ausstoß staffelt, bereit, auf Lkws mit alternativen Antrieben umzusteigen.
KsNI-Förderstopp gefährdet Klimaziele
Der Förderstopp stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Da die Investitionskosten für batterieelektrische Alternativen im Vergleich zu herkömmlichen Nutz- und Güterfahrzeugen etwa 2,5- bis 3-mal höher sind, wollen Unternehmen nun wieder in Diesel-Nutzfahrzeuge investieren. Nach einer Umfrage unter den BDL-Mitgliedern, die im Nutzfahrzeugsektor tätig sind, betrifft dies fast zwei Drittel der Kunden. Die Transformation des Sektors erleidet damit einen Rückschlag.
Angesichts dieser Herausforderungen fordert der BDL eine Wiederaufnahme der Förderung für Lkws mit alternativen Antrieben und für die dazugehörige betriebliche Tank- und Ladeinfrastruktur. Die Finanzierung solcher Maßnahmen könnte durch die Einnahmen aus Mautgebühren ermöglicht werden. Zudem ist ein schnellerer Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur essenziell, um die notwendigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Marktentwicklung zu schaffen. „Der Förderstopp ist ein schwerer Schlag für das Vertrauen der Unternehmen und könnte die Erreichung der Klimaziele im Güterverkehr gefährden, wenn nicht schnell gehandelt wird“, erklärt die BDL-Hauptgeschäftsführerin.