Marktbericht 2022 Investitionsdefizit in Deutschland hat sich verstärkt

Leasing-Wirtschaft realisierte 2022 Investitionen für 70 Mrd. Euro (+0,5 %)

Die Leasing-Wirtschaft finanzierte 2022 in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld für rund 70 Mrd. Euro Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge, IT-Equipment, erneuerbare Energieanlagen, Immobilien und andere Wirtschaftsgüter in Deutschland. Dieses Neugeschäftsvolumen entspricht einem Wachstum von 0,5 %. Das Investitionsklima des vergangenen Jahres war durch fortgesetzte Lieferschwierigkeiten, Sorgen vor Energieknappheit sowie explodierende Kosten und Nachfrageschocks infolge der hohen Inflation und der nachlassenden Weltwirtschaft geprägt. Das durch die Covid-Pandemie entstandene Investitionsdefizit in Deutschland verstärkte sich weiter. Nach einer Modellrechnung des IW Köln belaufen sich die gesamten Ausfälle allein bei den Ausrüstungsinvestitionen in den vergangenen drei Jahren preisbereinigt auf rund 75 Mrd. Euro (IW-Konjunkturprognose Frühjahr 2023).

Das schwache Wachstum in der Leasing-Wirtschaft ist zudem auf die Entwicklung im Fahrzeugbereich, dem größtem Sektor der Branche, zurückzuführen: Während alle anderen Güter-Gruppen im vergangenen Jahr ihr Neugeschäft steigern konnten, stagnierte das Pkw-Leasing, das Neugeschäftsvolumen mit Nutzfahrzeugen war rückläufig.

 
Neugeschäft der
Leasing-Wirtschaft
 
Leasing-Quote
Mobilien
 
Bestand verleaster
Wirtschaftsgüter

Leasing-Wirtschaft: Neugeschäft stagniert bei 69,9 Milliarden EuroInvestitionen der Leasing-Wirtschaft in Milliarden Euro

Stand: Juni 2023, Quelle: BDL, ifo Investitionstest (bis 2019),

Das Volumen der Leasing-Neuinvestitionen in Deutschland umfasste im vergangenen Jahr 59,4 Mrd. Euro. Es setzt sich aus dem Leasing von Ausrüstungsinvestitionen (Mobilien-Leasing) und von Nichtwohnbauten (Immobilen-Leasing) zusammen. Die beiden Segmente entwickelten sich im vergangenen Jahr unterschiedlich. Das Mobilien-Leasing erreichte ein Volumen von 58,3 Mrd. Euro und ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, was vor allem der Entwicklung im Fahrzeugsektor geschuldet ist sowie dem Anstieg von Mietkauf. Das Immobilien-Leasing belief sich auf 1,1 Mrd. Euro und steigerte sich deutlich. Das Leasing von Nicht-Wohnbauten ist von Großprojekten bestimmt und daher traditionell sehr volatil.

Mietkauf-Neugeschäft

Das Mietkauf-Neugeschäft, das Leasing-Unternehmen ihren Kunden als Finanzierungsalternative anbieten, lag bei 10,5 Mrd. Euro und wuchs um 12 %. Seit etwa zwei bis drei Jahren ist ein Anstieg des Mietkauf-Anteils am Marktvolumen der Branche zu verzeichnen, der u. a. darauf zurückzuführen ist, dass bei öffentlichen Förderprogrammen häufig die Bilanzierung der Ausrüstungsgüter beim Förderempfänger vorausgesetzt wird. In diesen Fällen bieten Leasing-Gesellschaften ihren Kunden Mietkauf an. Aufgrund der notwendigen Investitionen in die digitale und nachhaltige Transformation und den damit verbundenen Förderprogrammen steigt entsprechend die Mietkauf-Nachfrage an.

Mietkauf bietet sich auch dann an, wenn es um die längerfristige Nutzung eines Investitionsgutes geht, das nicht unter dem Druck kurzer Innovationszyklen steht oder sehr speziell auf ein Unternehmen zugeschnitten ist und sich nicht ohne Weiteres für eine Drittverwertung eignet. Die Mietkäufer profitieren von der Objekt- und Branchenkompetenz der Leasing-Gesellschaften. 

Beim Mietkauf räumt die Leasing-Gesellschaft ihrem Kunden das Recht ein, das Investitionsgut innerhalb einer Frist zu einem vorher bestimmten Preis zu erwerben, wobei die bis dahin gezahlten Mieten auf den Kaufpreis angerechnet werden. Anders als im Finanzierungsleasing erfolgt beim Mietkauf die Aktivierung der Mietkaufsache sofort beim Mietkäufer. 

Mobilien-Leasingquote: Rund ein Viertel der Ausrüstungsinvestitionen ist geleast

Leasing-Quoten
in %

Stand: Juni 2023, Quelle: Statistisches Bundesamt, ifo Investitionstest (bis 2019), BDL. 2019 wurde die Datenbasis angepasst und damit eine Revision der Berechnung der Ausrüstungsinvestitionen nachvollzogen, die das Statistische Bundesamt vor einigen Jahren vorgenommen hat.

Mobilien-Leasingquote geht zurück

Aufgrund der großen Bedeutung des Pkw-Marktes wirkt sich die schwache Entwicklung in diesem Leasing-Sektor auch auf den Anteil an den gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen aus. Fast ein Viertel der Ausrüstungsinvestitionen (23,0 %) wurde im vergangenen Jahr mittels Leasing realisiert. 2021 waren es 25,9 % (revidiert). 

Bezieht man das Mietkauf-Volumen noch in die Berechnung mit ein, so hat die Leasing-Branche im vergangenen Jahr 27 % der Ausrüstungsinvestitionen finanziert – im Vergleich zu 30 % im Vorjahr. 

Aufgrund des geringen Wachstums des Neugeschäfts im Immobilien-Leasing sank der Leasing-Anteil (Mobilien und Immobilien-Leasing) an den gesamtwirtschaftlichen Investitionen (Investitionen in Ausrüstungen und Bau ohne Wohnungsbau) – die Leasing-Quote – auf 13,4 % (2021: 15,3 %). Letztere sind aufgrund staatlicher Investitionen und aufgrund der Inflation stärker gestiegen als die Leasing-Investitionen.

Fahrzeuge dominieren das Leasing-Neugeschäft

Objektgruppen 2022

Anteile am Neugeschäft Mobilien

Quelle: BDL, Stand: Juni 2023

Datenbasis: Leasing- und Mietkauf-Neugeschäft

Veränderungsrate von 2021 zu 2022

Entwicklung der Objektgruppen

Im vergangenen Jahr entwickelten sich die Objektgruppen im Mobilien-Leasing mit unterschiedlicher Dynamik. Während das Neugeschäft in den beiden Fahrzeugsegmenten Pkw sowie Nutzfahrzeuge stagnierte bzw. rückläufig war, stieg es in den anderen Segmenten an. Den größten Anteil am Leasing-Markt hält das Pkw-Leasing (63 %). Das Neugeschäft mit Pkw und Kombi stagnierte. 

Die Anzahl der Leasing-Verträge ging um 12 % bei moderat wachsenden Gesamtneuzulassungen (+1 %) zurück. Der Leasing-Anteil an neu zugelassenen Pkw reduzierte sich auf 43 %. Im Vorjahr lag der Marktanteil bei einem Rekordwert von 49 %, was auf Marktbesonderheiten zurückzuführen war. 

Viele Unternehmen haben aufgrund der – pandemiebedingt – niedrigen Kilometerleistungen ihrer Flotte und der Lieferverzögerungen neuer Fahrzeuge ihre bestehenden Leasing-Verträge verlängert. Entsprechend gingen laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) die Neuzulassungen von gewerblichen Haltern um ca. 1 % zurück, während die von privaten Haltern um rund 5 % stiegen. Der Löwenanteil der Fahrzeugleasing-Kunden sind jedoch Unternehmen. Private Halter profitierten 2022 von den sich abbauenden Lieferschwierigkeiten – der Auslieferungsstau reduzierte sich zugunsten der privaten Käufer von Pkw. 

Zudem waren insbesondere KMU und mittelständische Unternehmen wegen explodierender Kosten zurückhaltend mit Investitionen in ihre Flotte und verlängerten stattdessen bestehende Verträge und widmeten Investitionsbudgets in notwendige Ersatzinvestitionen oder in energieeffiziente Wirtschaftsgüter um.

Das Neugeschäft mit Nutzfahrzeugen entwickelte sich rückläufig (-5 %), das Vergleichsjahr 2021 war noch von einem starken Wachstum geprägt. Laut KBA gingen 2022 die Neuzulassungen von Bussen (-25 %), Lkw (-14 %) und Zugmaschinen (-5,1 %) stark zurück. Die Entwicklung auf dem Nutzfahrzeugmarkt ist häufig ein Seismograph für die Stimmung in der Gesamtwirtschaft. Das vergangene Jahr war aufgrund des Ukraine-Krieges von starker Verunsicherung geprägt. Die Transport- und Logistikindustrie litt unter der angespannten wirtschaftlichen Lage, zu den Folgen des Ukraine-Krieges kamen erhöhte Kraftstoffpreise und die Auswirkungen der Null-Covid-Politik in China hinzu.

Einen starken Zuwachs verzeichnete das Neugeschäft mit Fahrrädern und E-Rollern. Es wuchs im vergangenen Jahr um 47 % und zeigte eine stark überdurchschnittliche Entwicklung. Das seit einigen Jahren boomende Segment vergrößerte 2022 seinen Anteil am Leasing-Neugeschäftsvolumen auf 3 %. Dies entspricht einer Leasing-Quote im deutschen Fahrradmarkt von 30 %, gemessen an den Daten des Zweirad-Industrie-Verbandes. Ein Anstieg ist auch bei den Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeugen ersichtlich, dessen Neugeschäft um 6 % stieg. Das Segment ist aufgrund seiner Kundenstruktur und der Größe der einzelnen Geschäfte traditionell volatil. 

Das Neugeschäft mit Maschinen für die Produktion wuchs 2022 um 10 %. Der Anteil der Produktionsmaschinen am Leasing-Neugeschäft liegt bei 8 %. Das Neugeschäft mit Baumaschinen (Anteil 3 %) stieg um 7 %, das im Sektor Agrartechnik um 22 % – jedoch auf niedrigem Niveau (Anteil 1 %). Entsprechend stieg auch das Neugeschäft mit Kunden aus der Landwirtschaft an. 

Mit einem Plus von 9 % entwickelte sich das Segment IT, Software und Cloudanwendungen (Anteil von 4 %) wieder positiv, nachdem es seit einigen Jahren eher stagnierte oder rückläufig war. Es zeigt sich, dass Unternehmen die Dringlichkeit der Digitalisierung erkannt haben und wieder investieren – und das verstärkt mittels Leasing. 

Moderat stieg das Neugeschäft im Segment Medizintechnik (+2 %). Sein Anteil am Leasing-Neugeschäftsvolumen beträgt 1 %. Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung im Gesundheitssektor und der im Vergleich dazu noch niedrigen Leasing-Quote ist das Potenzial, das die Investitionen im Gesundheitswesen bieten, längst nicht ausgeschöpft. Von Vorteil für Kliniken, Ärztezentren und Fachpraxen wird sich hier erweisen, dass es mit Leasing einfacher ist, dem in der Medizin besonders wichtigen Stand der Technik zu folgen. Zudem erleichtern ergänzende Services die Nutzung der Technik. Als hinderlich erweist sich die Förderkulisse in Deutschland, die Leasing oft implizit, aber teilweise auch explizit ausschließt. Hinzu kommt, dass viele kommunale Krankenhäuser direkt oder indirekt dem Haushaltsrecht unterworfen sind. Je nach Kommunalaufsicht herrscht Zurückhaltung aufgrund von Unkenntnis über Leasing-Lösungen und mangelnder Erfahrung. Die Vorteile der nutzungsbezogenen Kosten und insbesondere relevanter Serviceleistungen können nicht berücksichtigt werden. 

Das Neugeschäft mit Sonstigen Ausrüstungen steigerte sich um 22 %, hierbei ist vor allem die Entwicklung der erneuerbaren Energieanlagen hervorzuheben. Deren Neugeschäft, u. a. mit Photovoltaik- und Biogas-Anlagen etc., stieg um über 80 %. Das Neugeschäft mit Immateriellen Wirtschaftsgütern ist 2022 um 12 % gestiegen. Statistisch ist die Entwicklung des Segments (Anteil 0,4 %) unterzeichnet – machen doch Software- und Lizenzanteile heute einen rasch steigenden Anteil des Wertes praktisch jedes Investitionsgutes aus. Sie finden sich in der Statistik als Bestandteile der jeweiligen Marktsegmente.

Dienstleistungen größter Kundensektor

Kundensektoren 2022

Anteile am Mobilien-Neugeschäft

Quelle: BDL, Stand: Juni 2023

Datenbasis: Leasing- und Mietkauf-Neugeschäft

Entwicklung der Kundensektoren

Die Struktur der Leasing-Kunden ist seit Jahren stabil und auch im vergangenen Jahr gab es keine Überraschungen. 

Größte Kundengruppe ist mit Abstand der Dienstleistungssektor. Der Bereich ist sehr heterogen: Er umfasst unterschiedliche Zweige wie Kreditinstitute und Versicherungen, das Hotel- und Gaststättengewerbe, aber auch Beratungsunternehmen und IT-Dienstleister. Die wichtigsten Objekte im Geschäft mit diesem Sektor sind Pkw sowie IT-Ausstattungen. Sein Anteil am Leasing-Markt 2022 liegt bei 39 %.

Den zweitgrößten Kundensektor bilden Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Sein Anteil an den Leasing-Investitionen beträgt 17 %. 

10 % des Leasing-Neugeschäfts entfallen auf Private Haushalte. Private Haushalte leasen fast ausschließlich Fahrzeuge. Hier ist ein Rückgang zu verzeichnen. Aufgrund von Lieferengpässen setzten private Halter 2022 eher auf Eigentum. (Dienst-)Fahrräder werden zwar zumeist von Arbeitnehmern genutzt, allerdings ist der jeweilige Arbeitgeber Leasing-Nehmer und somit Investor in die Nachhaltigkeit. Ein neuer Trend könnte sich beim Leasing von Solaranlagen und Wärmepumpen zeigen. Hier ist die Datenlage noch zu gering, um eine valide Aussage zu treffen.

Der Handel hat einen Neugeschäftsanteil von 10 %, gefolgt vom Sektor Verkehr und Nachrichtenübermittlung mit 9 %.

Leasing ist traditionell gut im Baugewerbe verankert. Sein Anteil am Neugeschäft beträgt 9 %.

Das Neugeschäft mit Unternehmen des Segments Land- und Forstwirtschaft, Energie und Wasserversorgung, Bergbau erzielte einen Anteil am Gesamtmarkt von 4 %.

Der Anteil des Staates beträgt 2 % und bildet das Schlusslicht im Ranking der Kundengruppen. Gemessen am absoluten Geschäftsvolumen ist der Leasing-Anteil bei Investitionen der öffentlichen Haushalte – Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen – sowie des Bundes gering. Das Bild ändert sich, sobald die in der Statistik anderen Sektoren zugerechneten Eigengesellschaften der öffentlichen Hand, staatsnahe Forschungsinstitute, Gesundheits- und karitative Einrichtungen in die Rechnung einbezogen werden. Dann ist sein Anteil am Neugeschäft der Leasing-Wirtschaft deutlich höher.

Über die Hälfte des Neugeschäfts mit Herstellern und HändlernVertriebswege im Mobilien-Leasing

Vertriebswege 2022

Anteile am Mobilien-Neugeschäft

Quelle: BDL, Stand: Juni 2023

Datenbasis: Leasing- und Mietkauf-Neugeschäft

Leasing-Gesellschaften gewinnen ihre Kunden über mehrere Vertriebswege:

Der Löwenanteil des Neugeschäfts wird über Hersteller und Händler abgeschlossen. Beim Herstellerleasing bieten Hersteller ihre Investitionsgüter im Rahmen von Leasing-Verträgen an. Beim Händlerleasing wird der Kontakt des Kunden zur Leasing-Gesellschaft durch den Händler von Investitionsgütern hergestellt. Sein Anteil liegt bei 57 %.

Beim Direktvertrieb akquiriert die Leasing-Gesellschaft Kunden über den eigenen Außendienst. Das Direktgeschäft hat einen Anteil am gesamten Neugeschäft des Mobilien-Leasing von 26 %.

Der Vermittler akquiriert den Kunden und handelt mit ihm den Leasing-Vertrag aus, den er an die Leasing-Gesellschaft weiterreicht. Das Vermittler-Geschäft hat einen Anteil am gesamten Neugeschäft des Mobilien-Leasing von 9 %. 

Banken bieten Leasing als Alternative zum Kredit an. Ihr Anteil am Neugeschäft liegt bei 8 %. 

Beim E-Commerce wird der Kontakt zur Leasing-Gesellschaft bis zum Vertragsabschluss ohne Mitwirkung eines Händlers oder Vermittlers direkt über das Internetportal der Leasing-Gesellschaft hergestellt. Dieser Distributionskanal bietet die Möglichkeit, auch Objekte mit geringeren Anschaffungswerten wirtschaftlich vermarkten zu können. Der Anteil ausschließlich über das Internet ist mit unter 1 % sehr klein und wird deshalb in der Grafik nicht ausgewiesen. Qualitative Beratung und persönliche Kundenbeziehung gehören eng zusammen. Digitale Dienste und Online-Angebote können gut ergänzen, die (gewerblichen) Kunden wollen jedoch in der Regel nicht auf eine persönliche Beratung verzichten. 

Ausblick

In das neue Jahr ist die Leasing-Wirtschaft nach den Trenddaten gut gestartet. Im ersten Quartal 2023 wuchs das Neugeschäft mit Ausrüstungsgütern im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13,5 %. Positiv entwickelten sich das Neugeschäft der in 2022 schwachen Fahrzeug-Segmente Pkw (+18 %) sowie Nutzfahrzeuge (+20 %). Die Anzahl neuer Leasing-Verträge für Pkw nach Stückzahlen stieg um 12 %. Hier zeigte sich bereits im vierten Quartal 2022 ein starker Nachholeffekt. 

Auch Baumaschinen (+10 %), das anhaltend starke Geschäft mit Fahrrädern (+23,5 %) sowie das IT-Leasing (+12 %) wuchsen. 

Schwächer entwickelte sich das Neugeschäft im Sektor Maschinen für die Produktion (-7,5 %) sowie im volatilen Big-Ticket-Segment Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge (-30 %). 

Das gestiegene Neugeschäft ist jedoch aufgrund der Inflation zu relativieren. Eine Preisbereinigung würde das Wachstum der Anschaffungswerte deutlich reduzieren.

Der Ausblick auf das zweite Halbjahr 2023 ist weniger positiv: Die weltweiten Zinsanstiege führten und führen weiter zur gewollten Abkühlung der Weltwirtschaft. Gerade für das exportorientierte Deutschland bedeutet dies eine nachlassende Nachfrage aus dem Ausland. In einem rezessiven Umfeld – insbesondere in der zweiten Jahreshälfte – wird voraussichtlich weniger investiert werden, sodass auch die Ausrüstungsinvestitionen und damit das Leasing-Neugeschäft durch ein schwaches Wachstum oder einen partiellen Rückgang im Rest des Jahres geprägt sein könnten. Für ein Schließen der bestehenden Investitionslücke in Deutschland wären jedoch überdurchschnittliche Investitionsabsichten notwendig. Nach der Frühsommerumfrage des DIHK begnügen sich die Unternehmen bei geplanten Investitionen auf die Substanzerhaltung. 

Das IW Köln prognostiziert in seiner IW-Konjunkturprognose Frühjahr 2023 für das Gesamtjahr 2023: „Die hohen Verunsicherungen hinsichtlich der geoökonomischen Rahmenbedingungen, die nur moderat wachsende Weltwirtschaft, die noch nicht wieder normale Material- und Energielage sowie die deutlich höheren Finanzierungskosten lasten vorerst auf dem Investitionsklima in Deutschland. Die realen Ausrüstungsinvestitionen werden deshalb mit 1,75 % nur moderat zulegen und die bestehende Investitionslücke wird damit nicht geschlossen werden.“